Maßnahmenvorschläge zum Klimaplan Hessen

54 Maßnahmenvorschläge wurden im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung von 300 Vertreterinnen und Vertretern aus Hessen diskutiert und kommentiert. Eine kurze Zusammenfassung zu diesen Maßnahmen findet ihr hier.

 

 

Handlungsfeld Gebäude & Stadt

Kommunale Wärmeplanung einführen und nutzen

Die Wärmeversorgung muss sich bis zur Klimaneutralität 2045 grundlegend ändern. Es braucht Veränderungsprozesse in nie gesehener Geschwindigkeit. Dabei soll die Wärmewende kosteneffizient und handhabbar sein. Hierzu sind die energetische Gebäudesanierung, ein zunehmender Einsatz von Wärmepumpen und der Ausbau und die Dekarbonisierung von Wärmenetzen miteinander zu verzahnen. Die kommunale Wärmeplanung ist ein Hilfsinstrument, das bei der Realisierung dieser genannten Ziele einen wichtigen Beitrag leisten kann. Gegenstand dieser Maßnahme ist die hessenweite Einführung der kommunalen Wärmeplanung.

Wärmewende mit erneuerbaren Energien und Abwärme

Wassersensible Stadtentwicklung im Klimawandel stärken

Stadt-Umland-Entwicklung im Klimawandel stärken

Holzbauoffensive Hessen

Verankerung von Klimaschutz- und Klimaanpassung in der Städtebauförderung

Anzahl energieeffizienter und klimaangepasster Gebäude steigern

Erhaltung historischer Gärten und Parks

Handlungsfeld Energie

Ausbauoffensive erneuerbarer Energien

Mit dieser Maßnahme werden unterschiedliche, vom Land beeinflussbare Stellschrauben genutzt, um den Ausbau der erneuerbaren Energien - insbesondere der Photovoltaik- und Windkraftanlagen - zu beschleunigen. Dabei werden verschiedene Instrumente angewandt, von der gesetzlichen Verpflichtung bis zur Information und Beratung. Es werden Ausbauziele definiert, Flächennutzungsziele und Nutzungspflichten gesetzlich verankert, Genehmigungsprozesse beschleunigt und Beteiligungsprozesse optimiert.

Wasserstoff als zentraler Energiewendebaustein

Handlungsfeld Industrie

Energieeffiziente und klimafreundliche Unternehmen

Unternehmen spielen bei der Senkung der Treibhausgasemissionen und zur Umsetzung der Energiewende eine große Rolle. Sowohl Industrie als auch Gewerbe, Handel und die Dienstleister*innen bergen große Effizienzpotenziale in ihren Prozessen. Die Maßnahme dient der Steigerung der Energieeffizienz bei Unternehmen, insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen, die große Effizienzpotenziale in ihren Prozessen bieten. Die Maßnahme umfasst Elemente der Beratung, der Netzwerke sowie der Unterstützung der Kommunen beim Aufbau von effizienten Gewerbegebieten.

Energieeffizientes Rechenzentrum

Zentrale Anlaufstelle für eine emissionsarme Wirtschaft

Klimaschutz im Bankensektor

Ressourcenwende anpacken

Dialogformate klimaneutrale Wirtschaft

Handlungsfeld Kreislaufwirtschaft

Abfall und Plastik vermeiden

Die Herstellung und die Entsorgung von Alltagsprodukten sind mit relevanten Klimawirkungen und weiteren Umweltwirkungen verbunden. Durch Abfallvermeidung kann insofern ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Vorgesehen ist daher die Fortentwicklung und Weiterführung der Maßnahmenpakete und Initiativen aus der im Rahmen des IKSP 2025 aktuell entstehenden Abfallvermeidungsstrategie und der Plastikvermeidungsstrategie. In der Maßnahme setzt man auf Verbraucher*innenaufklärung.

Klimafreundliche Recyclingbaustoffe stärken

Handlungsfeld Verkehr & Mobilität

Klimafreundliche Verkehrswende

Die Maßnahme vereint ein Bündel an Aktivitäten, um die Verkehrswende zu unterstützen. Sie umfasst technisch infrastrukturelle Förderprogramme zur Umsetzung der Antriebswende sowie die Förderungen von Planungs- und Steuerungskapazitäten in Kommunen. Sie adressiert unterschiedliche Mobilitätsaspekte, insbesondere den motorisierten Individualverkehr, Fahrzeuge im öffentlichen Personennahverkehr (Busse, Schienenfahrzeuge) und den Wirtschafts- und Lieferverkehr.

Schieneninfrastruktur voranbringen

Fuß- und Radverkehr stärken

Öffentlichen Personennahverkehr stärken

Klimaschutz im hessischen Luftverkehr

Reduktion der Klimawandelgefährdung von Landstraßen

Handlungsfeld Landnutzung

Emissionseinsparungen in der Landwirtschaft

Die Landwirtschaft trägt in einem bedeutenden Maße zum Klimawandel bei, insbesondere durch die stark treibhausgaswirkenden Emissionen Methan, Lachgas und Ammoniak. Die Maßnahme hat das Ziel, diese direkten und indirekten Emissionen aus der Landwirtschaft zu reduzieren. Es werden unterschiedliche Instrumente genutzt, wie zum Beispiel Beratung, Entwicklung weiterer Anreize zur Steigerung des Anteils von Ökolandbau (für Obst und Gemüse), Fortführung des Wirtschaftsdünger-Meldesystems und finanzielle Förderung der klimaschonenden Wirtschaftsdüngerlagerung und -ausbringung. Zudem soll geprüft werden, ob und wie der Anteil von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen gesteigert werden kann.

Beratung und Neuanlage von Agroforstsystemen

Klimakompetenz in der Landwirtschaft ausbauen

Hessische Bodenschutzaktion

Förderung der klimafreundlichen Ernährung

Wasserrückhalt im Wald verbessern

Aufbau klimaresilienter Wälder

Klimaschutz und Klimaanpassung in Obst- und Weinbau stärken

Erschließung von Wasserressourcen für die Landwirtschaft

Biotopverbund für klimasensible Arten verbessern

Optimierter Klimaschutz im Forstamt: „Modellbetrieb Klimaschutz Plus“

Handlungsfeld Übergeordnetes

CO2-neutrale Landesverwaltung

Die gesamte Landesverwaltung wird bis zum Jahr 2030 und darüber hinaus klimaneutral gestellt. Das ist das Ziel der Maßnahme CO2-neutrale Landesverwaltung, die aufbauend auf der Maßnahme aus dem IKSP 2025 weitergeführt werden soll. Es sollen Emissionen, die durch die Landesverwaltung entstehen, radikal eingespart werden (zum Beispiel durch Sanierungsprogramme, durch Vorgabe ambitionierter energetischer Standards in Abstimmung mit dem HMWEVW, durch gezielte Maßnahmen zur Vermeidung von Mobilitäts- und Beschaffungsemissionen). Zudem werden Klimaanpassungsmaßnahmen geplant, die auf den Erhalt der hessischen Gärten und Parks abzielen.

Klimaschutz und Klimaanpassung gesetzlich und in Förderprogrammen verankern

Kommunales Klimaengagement fördern und steigern

Organisatorische Strukturen für mehr Klimaschutz und Anpassung in Hessen

Erfassung ökologischer Folgekosten in Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen

Nachhaltige Kapitalanlage

Erhöhung der Resilienz Kritischer Infrastrukturen (KRITIS)

Handlungsfeld Wasser

Konfliktlösung bei der Wassernutzung

Aufgrund des Klimawandels und eines steigenden Bedarfs an der Ressource Wasser werden in der Zukunft häufiger Konflikte zwischen verschiedenen Nutzungen (öffentliche Wasserversorgung, industrielle Wasserversorgung, landwirtschaftliche Bewässerung) auftreten. Um in einem solchen Konfliktfall handlungsfähig zu sein, müssen die Verantwortlichen (Kommunen, Behörden, Verbände, Wasserversorger, Landwirtschaft, Industrie) vorsorgend tätig werden und Strategien (Maßnahmen, Prioritäten, Kontingente, Kommunikationsstrategien) für die Wassernutzung festlegen. Ein solches Vorsorgekonzept soll im Rahmen dieser Maßnahme modellhaft erarbeitet werden.

Landschaftswasserhaushalt stabilisieren

Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung

Handlungsfeld Bildung & Forschung

Klimabildungslandschaften gestalten

Klimabildung ist ein Schlüsselelement und eine Querschnittsaufgabe zur Erreichung der Ziele in den einzelnen Sektoren beziehungsweise Handlungsfeldern. Ziele der Klimabildung sind die curriculare Verankerungen, die Einbindung fester Ansprechpersonen, die Bereitstellung von Fortbildungen, Muster-Kooperationsvereinbarungen und die Vorgabe von Qualitätskriterien.
Die Zusammenarbeit zwischen Klimabildung und etablierten Akteuren soll weitergeführt und ausgebaut werden.

Frühe Klimabildung in Kitas und Kindertagespflege

Fachkräfte für die Energiewende gewinnen und qualifizieren

Nachhaltige und klimaneutrale Hochschulen entwickeln

Handlungsfeld Gesundheit & Bevölkerungsschutz

Energieeffizienz im Krankenhaus und Rettungsdienst

Krankenhäuser verfügen in der Regel über einen hohen Energieverbrauch. Das liegt an den Gebäudestandards, an den Anforderungen an Lüftungs- und Klimatisierungstechnik (Hygienestandards), aber auch an Anforderungen an die Versorgungssicherheit (Notstromaggregate). Gleichzeitig bestehen viele Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu reduzieren. Durch diese Maßnahme soll das CO2-Reduktionspotenzial in Krankenhäusern aufgedeckt werden (Beratung). Krankenhäuser, die Maßnahmen planen, werden dabei unterstützt (Fachberatung). Es wird darüber hinaus geprüft, ob Standards ordnungsrechtlich festgelegt werden können.

Stärkung der Fachexpertise im öffentlichen Gesundheitsdienst

Vernetzung von Gesundheitsförderung und Klimaanpassung in Kommunen unterstützen

Brand- und Katastrophenschutz für Folgen des Klimawandels stärken

Verbesserung der Krisenbewältigung in der Bevölkerung